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Ohrwürmer: Wie werde ich sie wieder los?

Sechs Fakten über Songs in Dauerschleife
Donnerstag, 2. April 2020

Wer kennt es nicht? Stundenlang begleitet uns die Melodie von dem Song, der letztens im Radio lief oder aus der irgendeiner Werbung. 

Und langsam, mit jeder Wiederholung mehr, beginnt die Melodie zu nerven. Immer und immer mehr. Und so sehr man es auch versucht, es wäre als hätte sie sich im Gehirn festgesetzt, ohne die Absicht jemals wieder zu gehen und einen bis zum Ende aller Tage zu begleiten.

Am liebsten kommen Ohrwürmer immer dann, wenn man sie gar nicht gebrauchen kann. Kurz vorm Einschlafen zum Beispiel...

Doch wie entstehen Ohrwürmer eigentlich? Eine genaue Formel dazu gibt es nicht, aber es wird vermutet, dass Ohrwürmer besonders gerne auftreten, wenn das Gehirn wenig zu tun hat. Beispielsweise bei monotoner Arbeit oder beim Autofahren.

Wir haben ein paar Fakten zum Mysterium Ohrwurm zusammengetragen.

1. Besonders einfache Melodien verfolgen uns am liebsten

Oft sind es die einfachen Melodien, die besonders gerne hängen bleiben.

Der kognitive Musikwissenschaftler Dr. John Ashley Burgoyne von der Universität in Amsterdam behauptet, dass nur die Melodie ausschlaggebend für Ohrwürmer ist. Damit könnte er sogar recht haben, denn die Melodie von "Die immer lacht" oder Scooters "Döpdöpdöp Döbödöpdöpdöp" sind wirklich nicht kompliziert.

2. Das Gehirn mag Kindermusik

"Gummibären, hüpfen hier und dort und überall" kennt wahrscheinlich jeder und hatte auch schon einmal einen Ohrwurm. Oder auf "Mahna Mahna" wird auch jeder antworten können. Das liegt daran, dass echte Ohrwurmklassiker aufgrund ihrer einfachen Strukturiertheit oft aus Geschichten oder Musik für Kinder stammen.

3. Der Zeigarnik-Effekt

Namensgebend für diesen Effekt ist die russische Psychologin Bljuma Wulfowna Zeigarnik. Dieser Effekt beschreibt, dass Unfertiges oft im Kopf haften bleibt. An alle unterbrochenen, unerledigten Aufgaben oder sogar unvollendete Gedanken können wir uns besser erinnern, als an Abgeschlossenes.

Der Grund für die Dauerschleife eines Songs in unserem Kopf: Man erinnert sich nur an ein Fragment des Liedes.

4. Erinnerungseffekt bei Ohrwürmern

Erleben wir eine bestimmte Situation, ein Erlebnis oder eine Emotion wieder, bei der wir einen Ohrwurm hatten, kommt das kleine Biest gerne wieder zurück in unsere Erinnerung und dudelt erneut vor sich hin.

Also wenn Ihr das nächste Mal Liebeskummer habt und "Hello Darkness my old Friend" plötzlich in Dauerschleife durch Euren Kopf geistert, wisst Ihr Bescheid.

5. Kollektive Ohrwürmer

Dadurch, dass Ohrwürmer eben an Erinnerungen und Emotionen gekoppelt sind, werden mit Sicherheit auch Deine Freunde einen Ohrwurm haben, wenn Du einmal anfängst "Atemlos durch die Nacht" zu singen und Ihr zuvor den Song beim Feiern gehört habt. 

6. Wie werde ich Ohrwürmer wieder los?

Tipps gibt es einige. Beispielsweise soll es helfen, Kaugummi zu kauen. Damit täuschen wir dem Gehirn vor, dass wir sprechen und beeinflusst damit das akustische Kurzzeitgedächtnis. 

Eine andere Methode ist auch relativ einfach: Gebt dem Gehirn etwas zum Denken. Dann konzentriert sich das Gehirn auf etwas anderes als den Ohrwurm. 

Außerdem soll es helfen, den Song noch einmal zu hören, denn dann erinnert man sich an den gesamten Songtext und nicht nur an ein Fragment.

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