Der Country- und Schlagersänger Gunter Gabriel ist im Alter von 75 Jahren in Hannover gestorben.

Gabriel soll bereits 10. Juni 2017, einen Tag vor einem Geburtstag, auf einer Steintreppe gestolpert sein und sich dabei einen dreifachen Bruch des ersten Halswirbels zugezogen haben. Daraufhin wurde der Sänger in einem Krankenhaus in Hannover operiert.

Am Vormittag hörte das Herz Sängers, der durch Hits wie «Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)» oder «Hey Boss, ich brauch mehr Geld» in den 70ern bekannt geworden war, auf zu schlagen, teilte seine Agentur heute (Donnerstag, 22. Juni 2017) mit.

Gabriel wurde am 11. Juni 1942 in Bünde/Westfalen geboren und schrieb neben zahlreichen eigenen Hits auch Songs für andere Künstler wie z.B. Juliane Werding und Frank Zander. Zudem arbeitete er als Synchronsprecher, Produzent und Fernsehmoderator. Im vergangenen Jahr war er Teilnehmer der TV-Show „Das Dschungelcamp“.

Für seine Fans war er der «deutsche Johnny Cash», auf das Werk der US-Countrylegende hatte er sich vor allem in den letzten Jahren im Studio und auf der Bühne konzentriert.

Gabriel lebte lange auf einem 400 qm großen Hausboot, dass er 1995 für 80.000 DM erworben hatte. Er galt als Malocher-Musiker und Stimme des «kleinen Mannes», sorgte jedoch nicht nur mit seiner Musik für Schlagzeilen, sondern auch durch Alkoholexzesse, Pleiten und gesundheitliche Probleme.

Nach großen Erfolgen in den 70ern folgte der Absturz in den 80er-Jahren: Neue Hits blieben aus, Ehen zerbrachen, er verspekulierte sich bei Immobiliengeschäften und verlor Millionen.

Er kehrte immer wieder zurück, gab «Wohnzimmer-Konzerte» und nahm kurz vor dem Tod seines Idols Johnny Cash 2003 in dessen Studio deutsche Versionen seiner Songs auf. 2010 spielte er seine erste große Theaterrolle in dem Stück „Hello, I´m Johnny Cash“. Gabriel war viermal verheiratet. Er hatte vier Kinder und drei Enkelkinder.